Vorsicht!!
Auch andere Wissenschaftler können der therapeutischen Wirkung des Lächelns viel abgewinnen: «Gerade in der Psychotherapie haben wir schon halb gewonnen, wenn es gelingt, gegenüber sich selbst und seinen Problemen zu lächeln, ja sogar zu lachen. Da löst sich dann vieles von selbst», sagte der Wiener Psychotherapeut Marcel Berchtold einmal. Und: «Ein Lächeln baut zwischenmenschliche Brücken. Es hat ganz einfach aggressionshemmende Wirkung und löst negative Spannungen. Mit jemandem, den man anlächelt, will man ganz sicher nicht streiten.» Denn, auch das haben Wissenschaftler herausgefunden: Erhalten wir ein freundliches Lächeln, finden chemische Prozesse im Gehirn statt. Sie steigern das Wohlbefinden des Lächelnden und des Angelächelten.
Aber Vorsicht: Lächeln kann nach Einschätzung von Experten krank machen, wenn es beruflich verordnet ist und nicht von Herzen kommt. Mögliche gesundheitliche Folgen für Berufslächler wie Stewardessen, Verkäufer und Mitarbeiter von Call-Centern sind Depressionen, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Probleme. So die Ergebnisse einer Studie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Studienleiter Dieter Zapf rät deshalb Menschen, die beruflich viel lächeln, sich in Arbeitspausen regelmäßig zurückzuziehen. So könnten sie Aggressionen abbauen und sich von dem «ständigen Lächelzwang» erholen, sagt der Emotionsforscher.
Eine solche Zweckentfremdung des Lächelns ist übrigens keine Fehlentwicklung unserer Zeit. Der Berliner Verhaltensbiologe Dietmer Todt vermutet sogar, es sei als Angstgrinsen in der menschlichen Vorgeschichte entstanden. Das echte, entspannte, freundliche Lächeln sei nur eine von einen guten Dutzend Varianten. Um das Lächeln des Gegenübers richtig einzuschätzen, hilft ein Blick auf den Sekundenzeiger: Das echte Lächeln hält in der Regel nur zwischen einer halben und vier Sekunden an. Es gezielt einzusetzen, ohne dass es als falsches Grinsen erscheint, ist hohe Schauspielkunst. Aber es ist erlernbar. Der Trick: Man erinnert sich an eine Situation, in der man sehr glücklich war. Dann huscht das freundliche Strahlen vielleicht ganz von allein über die Lippen.
Aber heute, am internationalen Tag des Lächelns, soll echt gelächelt werden, was fast schon harter Sport ist. Denn dabei werden in der Gesichtsregion bis zu 17 Muskeln betätigt. Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher werden weit, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben und die Augen verengen sich zu Schlitzen.
Bleibt noch die Antwort auf die Frage, warum Lächeln und Lachen ansteckend sind. Die britische Wissenschaftlerin Jane Warren hat sich mit diesem Phänomen beschäftigt und festgestellt, dass dabei die typischen Lachgeräusche eine Rolle spielen. Sie veranlassen das Gehirn, die Gesichtsmuskeln automatisch aufs Mitlachen vorzubereiten.
Quelle: gleiche wie Keep smilling nur zweite Seite!!!